Budapest – eine Stadt zum Verlieben
Ungarns Hauptstadt:
Budapest bildet mit Wien und Prag das habsburgische Dreigestirn.
Die Stadt entstand aus drei ehemals selbständigen Städten: dem flachen Pest am Ostufer der Donau und Buda und Óbuda am hügeligen Westufer. 1873 wurden sie vereint.
Die “Perle der Donau” wird auch das “Paris des Ostens” genannt. Sie gilt als die größte und aufregendste Stadt Ostmitteleuropas. Das glaube ich auch ohne Vergleich sofort.
Die vielen historischen Sehenswürdigkeiten, die prächtigen Kaffeehäuser und Bäder und die tolle Atmosphäre machen den Charme der Stadt aus. Die Innenstadt ist das Herz von Budapest.
Das Budaer Burgviertel und das Donaupanorama gehören seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Da die Stadt geotektonisch auf einer Bruchstelle liegt, profitiert sie von den Thermalquellen.
In Ungarn zahlt man in Forint ( Ft oder HUF ). 300 Ft entsprechen in etwa 1 Euro. In den Restaurants ist auf der Rechnung meistens bereits ein Serviceaufschlag berechnet. Ansonsten sind etwa 10% Trinkgeld üblich.
Unsere Reise nach Budapest:
Budapest stand schon ziemliche lange auf meiner Reisewunschliste. Da ich gerne in der Vorfreude einer Reise schwelge, habe ich mir vorher einige Informationen von anderen Bloggern angeschaut und mir einen klassischen Reiseführer besorgt. So hatte ich bereits einen guten Überblick und wusste schon vorher, dass mir Budapest sehr gut gefallen wird.
Den Flug von Berlin nach Budapest und eine gut gelegene Unterkunft hatten wir vorher gebucht. Unser Hotel, das Inn Side Hotel Kalvin House, liegt nur wenige Schritte von der zentralen Markthalle und der Váci utca – der Hauptschlagader Budapests entfernt. In dieser Fußgängerzone reihen sich Geschäfte, Cafés und Restaurants aneinander. Eine hervorragende Ausgangslage um die wunderschöne Stadt zu erkunden.
Das Hotel hatte uns die Organisation des Transfers vom Flughafen angeboten. Das kostete ungefähr so viel wie ein reguläres Taxi ( ca. 20 Euro pro Tour ). Den gleichen Service haben wir auch zurück zum Flughafen genutzt. Das war sehr praktisch und angenehm. Die Fahrt dauerte jeweils ca. eine halbe Stunde.
Die für uns schönste Brücke – die Szabadság híd ( Freiheitsbrücke ) befindet sich ebenfalls dort. Sie ist eine der Möglichkeiten um von der Pest Seite auf die Buda Seite zu gelangen. Auf der anderen Seite der Brücke ( Buda ) steht das berühmte Hotel Gellért mit dem Gellért-Bad.
Eigentlich ist der Besuch eines der tollen Bäder Budapests Pflicht. Wir haben leider darauf verzichtet, um mehr Zeit für die anderen Dinge zu haben. Bei einem nächsten Besuch würden wir das auf jeden Fall nachholen.
Wir haben unglaublich viel gesehen, unglaublich gut gegessen und unglaublich nette Menschen getroffen. Wir haben bis auf eine Bootsfahrt alles zu Fuß gemacht – die Hügel rauf und runter. Wir sind unzählige Kilometer gelaufen und hatten bereits nach dem ersten Tag wunde Füße. Ich glaube, wir hätten genauso gut einen Marathon mitlaufen können. Aber so konnten wir immer kleine Pausen einlegen um die Schönheit der Stadt zu genießen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Wer nicht so viel laufen will, kann sich an fast jeder Ecke Fahrräder ausleihen und die Metro und Tram nutzen. Auch das würde ich bei einem zweiten Besuch bestimmt tun.
Erster Abend in Budapest:
Nach unserer Ankunft am frühen Freitag Abend haben wir erst einmal die nähere Umgebung erkundet.
Schon am Flughafen haben wir uns auf unser erstes kaltes Blondes gefreut. Also haben wir zuerst das “Spritz” an der Freiheitsbrücke besucht. Diese Terrassen-Bar bietet neben dem schönen Ausblick und sonstigen Getränken, leckere Longdrinks und Cocktails. Für den Hunger gibt es auch eine kleine Auswahl an Speisen.
Wir haben anschließend auf der Váci utca ein leckeres Ungarisches Gulasch genossen. Dazu wieder leckeres ungarisches Bier ( Sörök ). Auf den Terrassen gilt ein halber Liter als ein kleines Bier. Mit leerem Magen macht sich das schon bemerkbar. Das “Große” haben wir dann mal lieber ausgelassen.
Die Raucherbereiche müssen immer 5 Meter vom Eingangsbereich entfernt liegen, was super funktioniert. So finden Raucher wie Nichtraucher ein schönes Plätzchen.
Zigaretten kann man nur in speziellen Tabakläden kaufen und eine Schachtel kostet so um die 3 Euro. Wenn man erst mal weiß, wie das Schild der Läden aussieht, findet man sie eigentlich überall. Ansonsten übersieht man sie leicht. Gut gelegene Läden haben durchgehend und rund um die Uhr geöffnet.
Zweiter Tag in Budapest:
Am zweiten Tag haben wir morgens die wunderbare Markthalle besucht. Hier gibt es neben Obst, Gemüse, Fleisch und Ungarischen Spezialitäten auch Souvenirs zu kaufen. Ich habe mir mildes und scharfes Paprikapulver in hübschen Stoffsäckchen gekauft.
Anschließend haben wir noch einen Abstecher zum Bálna ( “der Wal” ) gemacht. Das neue eindrucksvolle Gebäude entwickelt sich zum Handels-, Kultur-, Unterhaltungs- und Gastronomiezentrum. Man findet es zwischen der Freiheitsbrücke und der Petöfibrücke. Die historischen Gebäude des ehemaligen Lagerhauses von 1881 wurden mit einbezogen. Die Form der Glaskonstruktion erinnert natürlich an einen Wal.
Danach ging der erste Teil unseres “Marathons” los. Erst mal rüber über die Freiheitsbrücke und das Hotel Gellért aus der Nähe bewundern. Dann sind wir zunächst den Gellért hegy ( Gellért Hügel ) hochgestiegen und haben die Sehenswürdigkeiten dort besichtigt. Die Wege schlängelten sich immer wieder rauf und runter. Zusätzlich gibt es die steileren Treppenwege.
Da die Temperatur jeden Tag über 30 Grad lag, haben wir die schattigen Wege und die angenehme frische Luft sehr genossen. Von den oberen Lagen, gab es immer wieder wundervolle Ausblicke auf die Donau und die Pest Seite. Zu den Sehenswürdigkeiten dort komme ich später.
Nach unserem Abstieg legten wir eine Pause in einem Café an der Erzsébet híd ( Elisabethbrücke ) ein. Dort befindet sich auch das Erzsébet Királyné szobra ( Kaiserin-Elisabeth-Denkmal ).
Gestärkt ging es dann weiter auf den ca. 180 m hohen Burgberg. Das gesamte Areal des Burgviertels mit dem Budavári palota – dem Königspalast hat mich einfach umgehauen. Es ist bereits seit dem 13. Jahrhundert bewohnt. Neben 3 Kirchen, Baudenkmälern und 6 Museen, findet man hübsche Plätze und Gassen, Kunstgalerien und zahlreiche Cafés. Auch hier gab es wieder atemberaubende Ausblicke. Es gibt die Möglichkeit mit der Budavári Sikló ( 1870 eröffnet ) – der Standseilbahn auf den Burgberg zu fahren. Die Fahrt dauert nur eine gute Minute. Eine einfache Fahrt kostet 840 Forint. Das entspricht ungefähr 3 Euro.
Vom Burgviertel gelangt man zur Halászbástya ( Fischerbastei ) mit der bezaubernden Mátyás templom ( Matthiaskirche ). Wie nicht anders zu erwarten, fanden wir auch hier wieder einen einmaligen Blick auf das schöne Panorama von Pest.
Nach unserer umfangreichen Erkundung der Buda Seite ging es über die Elisabethbrücke zurück nach Pest. Durch die Innenstadt sind wir erst einmal wieder zur Váci utca gelaufen. Hier pausierten wir und aßen eine leckere Zwiebelsuppe im Brot und eine Gulaschsuppe. Dazu zu ein leckeres Bierchen.
Anschließend haben wir noch den Street Food Market am Erzsébet ter besucht.
Auf dem Pester Korso, direkt an der Promenade mit schönem Blick auf die Buda Seite gab es dann ein hervorragendes Abendessen. Ich hatte ein leckeres Steak und mein Freund eine köstliche Entenbrust. Das empfehlenswerte ungarische Restaurant Dubarry Étterem befindet sich auf der Szende Pál utca 1.
Danach ging es ganz gemütlich mit kleinen Pausen durch Pest zurück zum Hotel.
Dritter Tag in Budapest:
Den dritten Tag haben wir mit einer Bootstour gestartet. Entsprechende Prospekte gab es an der Rezeption und wir konnten dort die Tickets kaufen. Neben den Tagesfahrten gibt es auch Abend- und Dinner-Fahrten. Unser Trip beinhaltete einen Aufenthalt auf der Margitsziget ( Margareteninsel ). Dieses Naherholungsgebiet wird auch viel von den Budapestern genutzt. Die Aufenthaltsdauer ist flexibel und man bekommt einen Plan mit den Rückfahrtmöglichkeiten.
Nach den schönen Panoramaansichten vom Wasser aus und der Erkundung der Insel, haben wir uns in Richtung Jüdisches Viertel bewegt und unterwegs eine Kleinigkeit gegessen.
Das jüdische Viertel hat uns super gefallen. Die große Synagoge ist sehenswert und es gibt einige coole Freiluftbars. Das auch als Abbruchclub oder Ruinenbar bekannte Szimpla Kert ist die größte und sehr beliebt. Das perfekte Viertel zum Ausgehen.
Auch hier sind wir wieder auf einen kleinen Street Food Market gestoßen. Zu meiner großen Freude konnte ich dort mein erstes Langos ( gesprochen: Langosch ) in Budapest genießen. Das ist ein frittierter Fladen aus Hefeteig. Ich mag ihn am liebsten mit Knoblauchöl, Sauerrahm und Käse. Lecker!!! Manchmal gibt es sie auch in Deutschland auf den Weihnachtsmärkten.
Nachdem wir einige Bars besucht hatten, stießen wir noch auf ein jüdisches Straßenfest. Auch die vielen kleinen Läden haben mir sehr gefallen.
Vierter Tag / Abreisetag:
Den letzten Tag haben wir ganz entspannt ausklingen lassen. Wir wurden erst am späten Nachmittag vom Hotel abgeholt, wo wir unser Gepäck lassen konnten.
So sind wir ein wenig durch einige uns noch unbekannte Straßen gestreift, haben in Cafés und an der Promenade relaxt und kleine Einkäufe erledigt.
Ich habe mir noch ein super leckeres Langos nahe der Markthalle gegönnt und wir haben dem “Spritz” einen letzten Besuch abgestattet. Wir haben quasi schon eine Stamm-Bar in Budapest.
Hab ich schon erwähnt, dass ich mich in die Stadt verliebt habe?
Dieser erste Bericht über Budapest ist nun länger als ich dachte. Es folgen noch zwei – einer über Buda und einer über Pest. So viele Eindrücke und über 1400 Fotos! Aber vorher gibt es noch einen Einblick in die Ungarische Küche und ein paar leckere Rezepte.
Wenn du noch nicht genug hast – schau wieder rein.
Liebe Grüße
Nic
Das ist ein spannender Bericht, da bekomme ich auch Fernweh! Leider war ich bisher nicht in Budapest, aber der Artikel und die Fotos machen neugierig! Na und wenn dann noch so tolles Wetter ist…
Es freut mich sehr, wenn ich dein Fernweh geweckt habe! Diese wunderschöne Stadt ist sogar mehr als nur eine Reise wert.
Vielleicht machst du dir ja irgendwann selbst ein Bild davon.
Liebe Grüße
Nic