Budapest – Buda, Gellértberg und Burgviertel
In meinem ersten Bericht über Budapest, habe ich unsere Tour ein mal quer durch Budapest nachgezeichnet und unter der Kategorie Rezepte einen Einblick in die Ungarische Küche gegeben.
Dieser Beitrag soll einen detaillierten Einblick auf die Buda-Seite von Budapest geben.
Buda:
Buda befindet sich am hügeligen Westufer von Budapest. Die mittelalterliche Stadt wurde um die Burg herum gebaut und zählt zum UNESCO-Welterbe.
Im 16. Jahrhundert plünderten und verwüsteten die Türken Buda. Große Teile der Stadt wurden im 18. und 19. Jahrhundert zur Zeit der Habsburger wieder neu aufgebaut.
Der Gellértberg:
Den 140 m hohen Gellértberg am Westufer der Donau umranken mittelalterliche Sagen. Hier soll der Bischof Gellért 1046 bei einer “Heiden-Rebellion” in einem Fass den Berg hinabgestürzt worden sein. Auch Hexensabbate sollen hier gefeiert worden sein.
So jetzt nehme ich dich mit auf unseren Spaziergang:
Am Fuß des Bergs befindet sich das luxuriöse Hotel Gellért mit dem Gellért-Bad. Es wurde 1918 erbaut und ist das bekannteste und prächtigste aller Bäder in Budapest. Hier kann man im wunderschönen Hauptbecken mit Balkonen, Marmorsäulen und Buntglasfenstern schwimmen oder in weiteren Thermalbecken entspannen. Im Sommer bietet sich ein Tag im Freibad an.
Leider haben wir das Bad ausgelassen. Ein Grund mal wieder in diese schöne Stadt zu reisen.
Vor unserem Aufstieg haben wir die Felsenkapelle besichtigt. Die Grottenkirche im Innern des Bergs wurde 1926 von den Mönchen des Pauliner-Ordens nach einem Besuch von Lourdes gegründet. Das Kloster liegt etwas oberhalb der Felsenkapelle.
Beim Aufstieg gelangt man zum Freiheitsdenkmal. Nach dem Einzug der sowjetischen Truppen wurde das Denkmal zur Erinnerung an die Befreiung durch die Rote Armee aufgestellt. Seit 1989 wird all derer gedacht, die sich zum Wohle Ungarns geopfert haben.
Die Zitadelle wurde von den Habsburgern nach dem Aufstand von 1848 / 49 errichtet. Die Festung diente zur Einschüchterung der ungarischen Bevölkerung. Sie blieb bis 1897 in österreichischem Besitz.
Das Gellért-Denkmal wurde 1904 errichtet. Der Märtyrer wird mit einem Kreuz in ausgestreckter Hand gezeigt. Die Statue mit der halbrunden, klassizistischen Kolonnade beeindruckt vor allem von Weitem und im Dunkeln beleuchtet.
Nach unserem Abstieg haben wir “Sisi” noch einen Besuch abgestattet. Das Kaiserin-Elisabeth-Denkmal erinnert an die Ermordung der von den Ungarn geliebten Erzébet und steht an der Elisabethbrücke.
So jetzt geht es weiter zum Burgviertel:
Das Burgviertel:
König Béla IV. ließ die Burg im 13. Jahrhundert anlegen. Die auf einer Anhöhe 170 m hoch über der Donau errichtete Befestigungsanlage wurde zum Schutz vor Eindringlingen gebaut. Doch die Türken konnte sie im 16. Jahrhundert nicht aufhalten.
Im Norden des Burgbergs befindet sich der Stadtteil Víziváros ( Wasserstadt ). Hier wohnte früher die ärmere Bevölkerung und es gab im Mittelalter regelmäßig Überflutungen. Heute ist es eines der exklusivsten Wohnviertel in Budapest.
Der Königspalast:
Die erste Anlage entstand um 1255. 1458 ließ König Matthias I. eine neue Burg bauen. Ein Großteil des Königspalasts ( Budavári palota ) wurde im 18. Jahrhundert unter Maria Theresia errichtet. Bei dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, mussten einige Gebäudeteile wie die Kuppel rekonstruiert werden. Von 1919 – 1945 residierte hier der Admiral Horthy. Seitdem beherbergt er die Nationalgalerie und wird für repräsentative Regierungs-Anlässe genutzt.
Der Palast ist das größte Gebäude Ungarns und bildet den gesamten Südteil des Burgbergs.
Durch das Löwentor von 1904 gelangt man in den Innenhof der Palastanlage. Der Matthiasbrunnen wurde im gleichen Jahr errichtet.
Das Bronzedenkmal vor dem Haupteingang des Schlosses zeigt Prinz Eugen von Savoyen. Er ist einer der Helden der ungarischen Geschichte.
Die Széchenyi-Nationalbibliothek befindet sich im nordöstlichen Flügel.
Die Ungarische Nationalgalerie:
Die MNG ( Magyar Nemzeti Galéria ) ist mit über 40000 Exponaten eines der größten Kunstmuseen der Welt und nimmt 3 Flügel des Palastes ein.
Budapester Historisches Museum:
Das “Burgmuseum” zeigt eine umfangreiche Auswahl an Artefakten und historischen Urkunden, eine Ausstellung über das Mittelalter, die Rekonstruktion einer Kapelle von 1255, Gotische Skulpturen und Waffen, die Stadtgeschichte von der Römerzeit bis zum 17. Jahrhundert und die Ausstellung “Modernes Budapest”. Es nimmt den Südöstlichen Flügel ein.
Palais Sándor:
Der Sitz des ungarischen Staatspräsidenten von 1806 kann man nur von außen besichtigen. Das klassizistische Gebäude wird von Flachreliefs geschmückt. Das Palais diente von 1867 bis 1944 als Residenz des Ministerpräsidenten.
Die Matthiaskirche:
Der Ursprung liegt im 13. Jahrhundert. Um 1470 wurde sie unter König Matthias wesentlich erweitert und umgebaut. Hier feierte er seine Hochzeit, Franz Joseph I. und Karl IV. wurden gekrönt und Béla III. und seine Gattin haben ihre letzte Ruhestädte.
Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche in eine Moschee umgewandelt und der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg endete erst 1968.
Die berühmte Budapester Konditorei Ruszwurm gibt es seit 1824. Der Strudel ist weltberühmt. Hier kannst du dir selbst ein Bild machen.
Natürlich gibt es viele Cafés, Bars und gute Restaurants.
Die Herrengasse:
Die Úri utca wird von gotischen und barocken Häuserfassaden gesäumt. Die meisten Gebäude mussten nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut werden. Der Eingang der Nr. 9 führt zum unter dem Burgpalast liegenden Labyrinth.
Der Wiener-Tor-Platz:
Durch den heutigen originalgetreuen Nachbau führte früher die Straße nach Wien. Die Rekonstruktion entstand 1936 zum 250. Jahrestag der Befreiung Budas von den Türken. Am Platz stehen schöne gotische und barocke Häuser, auch das Ungarische Nationalarchiv.
Die Maria-Magdalena-Kirche:
Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Hier versammelten sich die ungarischen Christen, da die Matthiaskirche der deutschen Gemeinde vorbehalten war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde außer dem Turm und Tor alles abgerissen. Ein schöner Garten umgibt die Kirche heute.
Die Promenade auf der Befestigungsmauer:
Die Fischer-Bastei:
Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf die Donau und Pest. Das neoromanische Bauwerk mit seinen Türmchen wurde 1895 entworfen. Dort wo es steht, war im Mittelalter der Fischmarkt.
Batthyány-Platz:
Der Platz im Herzen Víziváros wird von interessanten Gebäuden gesäumt. Hier steht das Gasthaus Weißes Kreuz, die St.-Anna-Kirche und das Denkmal von Ferenc Kölcsey – dem Verfasser der Nationalhymne.
Ein wunderschöner Tag mit unglaublich vielen Eindrücken und wunden Füßen geht langsam zu Ende… Den Rest des Tages haben wir dann entspannt in Pest ausklingen lassen. Zurück ging es dieses Mal über die Elisabethbrücke.
In dem nächsten und erst einmal letzten Budapest-Bericht zeige ich dir mehr von Pest, von unserer Donaufahrt und der Margaretheninsel. Ich hoffe du kommst wieder mit!
Wie immer freue ich mich über Kommentare.
Bis bald
Nic
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