Barcelona – die Hauptstadt Kataloniens
Barcelona:
Diese beeindruckende Metropole am Mittelmeer ist ein Ort reizvoller Kontraste. Eine Stadt zwischen Tradition und Moderne, am Meer gelegen, inmitten von Bergen.
Schon bei meinem ersten Aufenthalt hab ich mich in die inspirierende Stadt verliebt. Ich wäre am liebsten gleich dort geblieben. Da ich aber nun mal in Berlin lebe, kann ich sagen, dass Barcelona mehr als nur einen Besuch wert ist. Privat war ich jetzt zweimal da und mehre Male während meiner Zeit als Flugbegleiterin.
Das erste Mal haben wir uns ein Hostal in der Altstadt – im Barri Gòtic, nahe der Rambla gesucht. Ein guter Ausgangspunkt um sich durch die vielen kleinen Gassen treiben zu lassen. Gefrühstückt haben wir in einem kleinen Café um die Ecke.
Dieses Mal hatten wir ein Hotelzimmer nahe der Plaça de Catalunya mit Frühstück gebucht. Das Hotel Atlantis befindet sich auf der Carrer de Pelai, 20 und ich war positiv von dem umfangreichen Frühstücksangebot überrascht. Mein Highlight waren die Churros ( knusprig frittiertes Gebäck ).
Um einen ersten größeren Überblick über Barcelona zu bekommen und einige Sehenswürdigkeiten zu besuchen, haben wir eine Tour mit dem Hop on-Hop off-Bus gemacht. Es gibt insgesamt 3 Routen. Nähere Informationen hierzu unter http://www.barcelonabusturistic.cat/de/home.
Sagrada Familia:
Ein absolutes Highlight für mich war die Besichtigung der Sagrada Familia ( Temple Expiatori de la Sagrada Familia – Sühnekirche der Heiligen Familie ) von Antoni Gaudí. Das Wahrzeichen im Neukatalanischen Stil entworfen, ist bis heute unvollendet. Gaudí arbeitete 4 Jahrzehnte bis 1926 daran. Der Bau 1882 begonnen, soll 2026 abgeschlossen sein.
2005 wurde die Geburtsfassade, die Apsisfassade und die Krypta in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.
Das fantastische Bauwerk liegt nördlich der Altstadt im Stadtteil Eixample und nimmt einen 17.822,25 Quadratmeter großen Straßenblock ein. Ein Meisterwerk mit kreuzförmigem Grundriss, einem fünfschiffigem Langhaus, komplexen Verzierungen und vielen dekorativen Elementen.
Im vollendeten Zustand wird es 18 Türme geben. 12 sind den Aposteln gewidmet, 4 den Evangelisten, 1 Maria und 1 Jesus. Letzterer hat eine kalkulierte Höhe von 170 m und soll den bisher höchsten Kirchturm der Welt ( Ulmer Münster ) um mehr als 8 Meter überragen. Der Turm soll jedoch nicht höher als die Barcelona umgebenden Berge sein. Das Werk des Menschen soll nicht höher als das Werk Gottes sein.
Seit 2010 ist der Innenraum fertig und die Fenster sind verglast. Die Gewölbesäulen sollen an Bäume erinnern.
In der Kapelle der Heiligen Jungfrau von Karmel ( Verge del Carme ) ist Antoni Gaudí begraben.
Eine enge Wendeltreppe mit über 400 Steinstufen führt auf die Türme. Zwei der Türme sind durch eine Brücke verbunden. Die Aussicht ist atemberaubend und man kann viele der Außenverzierungen aus dieser Perspektive betrachten. Der Auf- und Abstieg war jede Mühe wert. Wer es jedoch bequemer möchte, fährt mit dem Lift. Sagrada Familia
Parc Güell:
Da wir es das erste Mal zeitlich nicht geschafft haben, mussten wir es diesmal unbedingt nachholen. Von unserem Hotel nahe der Plaça de Catalunya haben wir einen langen Spaziergang durch die Viertel Eixample und Gracia bis zum Park gemacht.
Antoni Gaudí erschuf diesen Park mit gigantischen Grotten und Arkaden in der Zeit von 1900 – 1914.
Mittelpunkt ist der 3000 Quadratmeter große Terassenplatz mit seiner Wellenförmigen Begrenzung. Diese wurde als Mosaik-Bank mit abstrakten und figurativen Motiven ( Tierkreiszeichen, Sterne, Blumen, Fische und Krebse ) gestaltet. Für die bunten Mosaike verwendete Gaudí Abfälle der nahen Keramikfabriken.
Die Casa Museu Gaudí zeigt von Gaudí entworfene Möbelstücke und Zeichnungen.
Der Park zählt seit 1984 ebenfalls zum Weltkulturerbe. Für die Terasse und das Haus benötigt man eine Eintrittskarte. Wir haben uns das lange Anstehen und das Geld gespart. Wer darauf nicht verzichten möchte, kann hier Tickets kaufen: Parc Güell
Auf dem Rückweg sind wir noch am Parc Guinardo vorbeigelaufen. Ein altes Militärfort am Rand bietet eine tolle Aussicht. Wir haben etwas unterhalb die Sicht sehr genossen. Parc Guinardo
Mehr Gaudí:
Casa Battló:
Zwischen 1904 und 1906 gestaltete Gaudí das Gebäude um. Die leicht gewellte Fassade ist mit glitzernden Mosaiksteinchen besetzt. Die Balkone und Erker wirken wie Knochen oder Masken und die Steinsäulen wie Elefantenfüße. Krönung ist das wie ein schuppiges riesiges Reptil wirkende Dach.
Passeig de Gràcia, 43
Casa Milà / La Pedrera:
Gaudís berühmtestes Haus “der Steinbruch”, wurde aus Naturstein gehauen und ohne tragende Wände gebaut. Die Fassade ist wuchtig und gewellt, die Säulen baumstammartig, die Balkone pflanzenhaft geschwungen und die begehbare Dachlandschaft ist sehr exzentrisch. Das Gebäude gehört seit 1984 zum Weltkulturerbe.
Eine Wohnung, die Dachterasse und der Espai Gaudí ( Leben und Werk des Meisterarchitekten ) können besichtigt werden.
http://www.barcelona.de/de/barcelona-casa-mila-pedrera.html
Weitere Sehenswürdigkeiten:
La Catedral de la Santa Creu i Santa Eulàlia:
Der Bau der Kathedrale begann im 11. Jahrhundert auf den Fundamenten einer frühchristlichen, von den Mauren zerstörten Basilika. Zwischen 1298 und 1448 entstand die heutige Form. Die Neugotische Hauptfassade wurde 1890 fertiggestellt. Das Gotteshaus ist der Schutzpatronin und Märtyrerin Santa Eulàlia geweiht. Bezaubernd ist der Kreuzgang mit kleinen Kapellen und der Garten mit gotischem Brunnen und den Gänsen. Rechts von der Kathedrale befindet sich der Bischofspalast ( 13. und 14. Jahrhundert ).
Pl. de la Seu
Santa Maria del Mar:
Die gotische Kirche ist für viele die schönste Barcelonas. Eingeschlossen von engen Straßen befindet sie sich im Distrikt La Ribera und wurde zwischen 1329 und 1383 gebaut.
Santa Maria del Mar ist die Kathedrale aus dem Buch “Die Kathedrale des Meeres”.
Plaça de Santa María
Plaça de Sant Felipe Neri:
Es ist ein idyllischer kleiner Platz mit der Barockkirche Sant Felip Neri im Gotischen Viertel ( nahe der Kathedrale ). Die Einschlagslöcher in der Fassade stammen aus dem Spanischen Bürgerkrieg. In der Mitte des Platzes steht ein Brunnen. Sehenswert ist auch die Renaissancefassade des Schuhmuseums Museu del Calçat.
Plaça de Sant Jaume:
Hier befindet sich der Palau de la Generalitat ( Sitz der autonomen katalanischen Landesregierung ) und gegenüber das Ajuntament ( Rathaus ).
Barri Gòtic
Plaça de Sant Josep Oriol / Plaça del Pi:
Die zwei Plätze liegen an der Kirche Santa María del Pi. Hier findet man kleine Terrassen-Cafés.
Plaça Reial:
Der Platz ist umgeben von arkadengeschmückten klassizistischen Bauten. Im Zentrum steht der Drei-Grazien-Brunnen. Es gibt einige Cafés und Lokale mit Terrassenplätzen.
Barri Gòtic
Plaça del Rei:
Hier befindet sich der Palau Reial Major – ein Königspalast mit imposanten Wachturm, dem Mirador del Rei Martí. Ins Innere des Palastes gelangt man durch das Stadtgeschichtliche Museum.
An der Nordseite befindet sich die in die römische Stadtmauer eingelassene Kapelle Santa Àgata aus dem 14. Jahrhundert. Gegenüber steht der Palau del Lloctinent mit gotischer Fassade Renaissance-Innenhof.
In der Carer del Bisbe ist die Casa dels Canonges – das Domherrenhaus verbunden durch eine kleine Brücke von 1926 mit der Regierungsresidenz.
Plaça Nova:
Reste der römischen Mauer sind hier zu sehen. Im Mittelalter fanden an diesem Ort Hinrichtungen und Sklavenmärkte statt.
Parc de la Ciutadella:
Der Park ist eine grüne Oase in der Metropole. 1888 war die Anlage Schauplatz der Weltausstellung. Hier befindet sich der Zoo, das katalanische Parlament, das Muséu d’Art Modern, das zoologische Museum und das Muséu de Geologia.
Der junge unbekannte Architekt Antoni Gaudí half bei der Gestaltung des Cascada-Brunnens. Die geflügelten Drachen finden sich häufig bei Gaudís Werken.
Am Haupteingang steht das Castells dels Tres Dragons ( ehemaliges Ausstellungsrestaurant, heute zoologisches Museum ). Daneben das das Hivernacle – ein luftiges Pavillon aus Kristall und Gusseisen. Nicht weit befindet sich das Umbracle – eine Art tropisches Gewächshaus aus Holz und Backstein.
Auf einem kleinen See im Park kann man Ruderboot fahren.
Unser Weg zum Park führte durch den Arc de Triomf über den Passeig de Lluís Companys.
Palau de la Música Catalana:
Der Musikpalast in opulenten Jugendstil wurde zwischen 1905 und 1908 gebaut. Außen befinden sich bildhauerische Elemente, die sich auf die Musik beziehen. Innen wurden außergewöhnliche Baumaterialien wie Keramik und Glas verwendet. Eine wunderschöne nach innen gewölbte Kuppel aus buntem Glas befindet sich in der Mitte des Auditoriums. Ornamente aus Blüten, Ranken, Drachenköpfen und anderen Skulpturen schmücken die Decken, Wände und Säulen. 1971 wurde der Palast zum Monumento Nacional erklärt.
Sant Francesc de Paula, 2
Hospital de la Santa Creu i Sant Pau:
1902 wurde es als Stadtkrankenhaus im katalanischen Jugendstil entworfen. Es wird heute nicht mehr als Krankenhaus genutzt. Die sanierten alten Gebäude gehören zusammen mit dem Palau de la Música Catalana zum Weltkulturerbe.
Sant Maria Claret, 167-171
Kolumbus-Denkmal:
Die fast 60 Meter hohe Gedenksäule wurde 1888 zur Weltausstellung im korinthischen Stil errichtet. Die Aussichtsplattform bietet einen tollen Blick über den Hafen und die Altstadt.
Plaça del Portal de la Pau
Tibidabo:
Der Tibidabo ist mit 500 Metern die höchste Erhebung Barcelonas. Ab der Av. del Tibidabo fährt die Tramvía Blau mit offenen Trambahnwaggons durch Barcelonas Nobelviertel. An der Endstation findet man Panoramabars und ein Gartenrestaurant. Eine Kabinenbahn ( Standseilbahn ) führt bis auf den Gipfel. Hier befindet sich eine wunderschöne Kirche im neugotischen Stil – Temple del Sagrat Cor ( 1806 ) und ein hübscher Freizeitpark.
Montjuïc:
Der 173 Meter hohe Hausberg ist ein Naherholungsgebiet. Auf dem Gipfel steht eine im 17. Jahrhundert errichtete Festungsanlage. Hier befindet sich heute das Militärmuseum. Im Zuge der Weltausstellung wurden zahlreiche Paläste, Pavillons, Gärten und als Campanile gestaltete Türme an der Plaça de Espanya errichtet. Es gibt das spanische Dorf, das Amphitheater Grec, verschiedene Museen, einen Panoramablick und viele Möglichkeiten durch Gärten und Parkanlagen zu Spazieren. Die beste Aussicht hat man von der Festung, welche man zu Fuß oder mit der Drahtseilbahn erreicht.
Eine weitere Seilbahn – der Transbordador aeri führt zum Torre de Jaume I und weiter zum Torre de St. Sebastia. Ich habe den tollen Ausblick über den Hafen und die Stadt sehr genossen.
Port Olímpic ( Hafen ):
Zwischen Barceloneta und Poble Nou liegt das von Stränden umgebene Olympische Dorf – Vila Olímpica. Hier befindet sich der neu angelegte Yachthafen und eine Palmengesäumte Promenade verbindet den Port Olímpic mit den Stränden der Barceloneta.
Port Vell:
Zwischen der Rambla und Barceloneta befindet sich der alte Hafen.
Palau de Mar:
Die ehemaligen Lagerschuppen beherbergen das Museum für katalanische Geschichte und einige Restaurants und Bars.
Barceloneta:
Das ehemalige Fischerdorf und Viertel am Strand, mit seinen engen Gassen, hat kulinarisch einiges zu bieten. Hier findet man viele kleine Tavernen, Bars und Fischrestaurants. Hinter der neuen Hafen- und Strandpromenade mit schicken Restaurants, spürt man in den Gassen noch etwas von dem alten Charme.
Durch einen ehemaligen Kollegen ( Kapitän ) habe ich die hier die Ceveceria El Vaso de Oro in der Calle Balboa, 6 kennengelernt und super leckeres Solomillo de ternera ( Rinderfilet ) gegessen. Dazu Pimientos de padron ( kleine grüne Paprikas ). Der ganze Laden ist quasi eine lange Theke mit Barhockern, geschmückt mit großen Bierkrügen und flotten Kellnern in Uniform. Das Essen wird hinter der Theke auf einer heißen Platte frisch zubereitet. Ein Geheimtipp, da sich wohl selten ein Tourist in die unscheinbare Straße verirrt. Wir waren bei unserem letzten Aufenthalt natürlich wieder da. Und mein Solomillo war wieder so super lecker, wie ich es in Erinnerung hatte.
Leckere Burger haben wir im Rebelot in der Baluard, 54 gegessen.
Barri Gòtic:
Das gotische Viertel mit seiner prächtigen Architektur, den vielen schmalen Gassen und Resten der frühen römischen Stadtmauern ist der älteste Teil Barcelonas.
Leckere Chocolate con churros kann man in der Carrer Petrixol essen. Die schmale Gasse liegt parallel zur Rambla.
Abends haben wir im Restaurant El Portalón in der Carrer dels Banys Nous, 20 gegessen.
Eixample:
Die Neustadt entstand im 19. Jahrhundert mit seinen prächtigen Jugendstilbauten. Südlich der Av. Diagonal wurden über 150 modernistische Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Hier befinden sich viele Geschäfte, Galerien, Lokale, Bars und Cafés.
Gràcia:
Gràcia ist ein gemütliches Viertel. Hier findet man kleine Häuser, Handwerksbetriebe, Lokale, Tante-Emma-Läden, Plätze, Patios und Terrassen. Besonders schön ist die Plaça del Sol. In den 1970er-Jahren ging von hier die alternative Kulturbewegung aus ( Kleinkunstbühnen, Szenelokale und Galerien ).
Raval:
Hier treffen Geschichte und Gegenwart aufeinander, abgewrackte Altstadtgassen auf Galerien und Szenekneipen, Alteingesessene auf Immigranten und Kleinkriminelle auf Künstler und Designer.
Den Mercat de la Boqueria – auch Mercat de Sant Josep genannt – sollte man unbedingt besuchen. Die Konstruktion aus Stahl und Glas liegt an der Rambla. An der schlichen Theke des Pinotxo gibt es frische kulinarische Köstlichkeiten.
Neben der Markthalle gibt es ein nettes Restaurant – das Papitu, Passatge de la Virreina, 1.
Ribera:
Im Mittelalter war es das Viertel der Händler und Handwerker. Hier findet man schmale Gassen, enge Torbögen, Kunst, Kultur und Gastronomie mit authentischem Charakter.
Die Carrer de Montcada ist eine gut erhaltene Gasse spätmittelalterlicher Baukunst. Hier findet man Stadtpaläste des 14. Jahrhunderts, Museen und Galerien.
Rambla:
Die Flaniermeile Barcelonas, mit unablässigen Menschenstrom führt von der Plaça de Catalunya bis zum Hafen. Angelegt wurde sie in einem getrockneten Flussbett. Hier befindet sich das Opernhaus Liceu, die Markthalle Boqueria, der Palau de la Virreina ( Rokokopalast / Ausstellungszentrum ) und das Theater Poliorama.
Kurz vor der Plaça Catalunya steht der Font de Caneletas. Man sagt, wer aus dem Brunnen trinkt, kehrt zurück. Was mich betrifft, brauche ich den Brunnen nicht dafür.
Ich war bestimmt nicht zum letzten Mal in Barcelona. Allein schon die Fertigstellung der Sagrada Familia ist Grund genug für einen weiteren Besuch.
Wie wäre es bis dahin mit ein paar Rezepten aus der Cuina Catalan?
Wenn euch mein(e) Bericht(e) gefallen hat (haben), freue ich mich sehr über eure Kommentare!
Eure Nic
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