Potsdam und Schloss Sanssouci
Potsdam:
Potsdam wurde um das Jahr Tausend erstmals als Poztupimi urkundlich erwähnt.
Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm erwarb die Stadt im Jahr 1660 für 4000 Taler.
Die unberührte Natur, Wasser, Gärten und die Schlossanlage vereinigten sich zu einem Gesamtkunstwerk. Die Stadt wurde neben Berlin zur zweiten Residenz der Hohenzollern und blieb es bis 1918.
Sanssouci:
Friedrich II. verwendete viel Sorgfalt für sein Lieblingsprojekt Sanssouci aber auch für die Verschönerung der näheren Umgebung. Er entwarf Häuser nach italienischen, französischen und englischen Vorbildern. Das Nauener Tor galt als erstes Bauwerk im englischen Stil der Neugotik auf dem Kontinent. Die römische Antike spiegelt sich in dem nach Sanssouci weisenden Brandenburger Tor in der Potsdamer Innenstadt.
Das Neue Palais bildet den prächtigen Abschluss der Hauptallee von Park Sanssouci. Der 220 Meter lange Bau entstand von 1763 bis 1769 und wird von mehr als vierhundert Plastiken geschmückt. Es bot Platz für fürstliche Gäste mit Festsälen, Galerien und einem Theater.
Zu Schloss Sanssouci führen von der Gartenseite die Terrassen eines Weinberges. Die Reben und Obstspaliere werden durch Glasflügel geschützt.
Das Weinbergschloss ist ein lang gestreckter Bungalow im Stil des französischen Rokoko, mit einem Kuppel- und einem Marmorsaal. Eine Bildergalerie beherbergt Gemälde aus der italienischen Renaissance, dem flämischen und holländischen Barock. Die Fassade schmückt das Gefolge des Bacchus mit Naturgöttern, Faunen, Silenen und Nymphen.
Elegant sind die architektonischen Elemente des Gartens, wie die filigranen, mit Sonnen verzierten Schlosslauben. Die Orangerie wurde von 1851 bis 1864 erbaut.
Das Chinesische Teehaus wurde 1754 bis 1757 in Form eines Kleeblatts erbaut. Auf der Kuppel thront ein vergoldeter Mandarin mit Sonnenschirm. Im Inneren befindet sich eine Sammlung mit wertvollem ostasiatischen Porzellan.
Spaziergang durch den Park:
Wenn man durch den Park spaziert, wandelt man auf den Spuren des Alten Fritz und kann sich verzaubern lassen.
Von der Terrasse des Schlosses schweift der Blick über die Gartenparterres.
Ein wahres Fest des Rokoko sind das Chinesische Teehaus, der Antikentempel, der Freundschaftstempel für die Lieblingsschwester Wilhelmine, das Drachenhaus und die Skulpturen.
In der Ferne sieht man das Belvedere auf dem Klausberg und den Normannischen Turm auf dem Ruinenberg.
Die Mühle ist ein Nachbau von 1993 und beherbergt ein kleines Windmühlenmuseum.
Am Stadteingang befindet sich die neoromanische Friedenskirche nach italienischem Vorbild. Sie verfügt über schöne Säulengänge und wurde 1848 geweiht.
Insgesamt 737 Hektar große Parks mit 150 Bauwerken umschließen den historischen Kern der Stadt Potsdam.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Potsdam:
- das Alte Rathaus mit vergoldetem Atlas mit Erdkugel auf der Stufenkuppel ( am Alten Markt, 1753 )
- Schinkels imposante Nikolaikirche mit grüner Kuppel im klassizistischen Stil ( 1830 )
- Aussichtspavillon “Große Neugierde” im südwestlichen Teil von Park Glienicke
- die Glienicker Brücke ( trennte in der Mitte im Kalten Krieg West-Berlin und DDR, berühmt durch Austausch von Spionen )
- im Süden Schloss Babelsberg (1834, Schinkel, Stil einer mittelalterliche Burg, Sommersitz für Prinz Wilhelm, den späteren Kaiser und seine Frau Augusta )
- am Hochufer des Jungfernsees Schinkels Kasino
- Persius Gärtner- und Maschinenhaus
- die Heilandskirche von Sacrow
- in der Ferne das Pfaueninselschlösschen
- das Marmorpalais
- Belvedere
- Löwenfontäne vor dem Schloss Klein-Glienicke ( 1825 – 1828, von Karl Friedrich Schinkel, für Prinz Karl von Preußen, Sommerschloss inmitten des Parks )
- Schloss Cecilienhof ( 1913 bis 1917, nach Wilhelms, dem letzten preußischen Kronprinzen Ehefrau benannt, im Neuen Garten zwischen Jungfernsee und Heiligensee, heute Museum, Weltgeschichtliche Bedeutung aus dem Ersten Weltkrieg 1945, als Truman, Stalin und Churchill hier zusammen kamen, um im Potsdamer Abkommen die Konsequenzen aus dem Zweiten Weltkrieg festzulegen
- Nauener Tor ( 1755 )
- Studios von Neubabelsberg / Filmmuseum im historischen Marstall
- Schloss Lindstedt ( klassizistisches Landhaus, entworfen von Friedrich Wilhelm IV., 1859 endgültige Gestallt durch Friedrich August Stüler )
- Jägertor ( 1733, das älteste der drei noch bestehenden Stadttore Potsdams )
- das Holländische Viertel ( barockes Viertel, 134 zweistöckige Häuser in vier Karrees, 1734 – 1742, roter Backstein, unter Denkmalschutz, die Brandenburger Straße ist eine Einkaufs- und Flanierstraße )
- Garnisonkirche
- Nikolaikirche
- Kirche St. Peter und Paul ( 1867 – 1870 )
- Palais Lichtenau
- Einsteins Turm für Kosmosforscher in Caputh ( 20er Jahre, von Erich Mendelsohn entworfen, expressionistische, bildhauerische Architektur )
Potsdam vom Wasser aus:
Information zur Schiffstour: Schlösser – die Tour dauert 90 Minuten und startet im Potsdamer Hafen.
Ein weiterer lohnenswerter Besuch gilt der Pfaueninsel:
Auch hier lohnt sich vor allem ein Besuch im Sommer – die Insel eignet sich hervorragend für einen Spaziergang und ein Picknick.
Die grüne Insel ist weniger als tausendzweihundert Meter lang und keine fünfhundert Meter breit. Sie ist nur mit der Fähre zu erreichen. Das romantische Naturschutzgebiet ist ein Paradies der Stille – solange die Pfauen nicht schreien.
Die Pfaueninsel war Zufluchtsort für den Kronprinzen und sein heimliches Mädchen. Gut zwanzig Jahre später kaufte Friedrich Wilhelm der II. die Insel und betraute die einstige Geliebte mit dem Entwurf und der Dekoration der Bauwerke.
Das Lustschlösschen wurde von 1794 bis 1796 erbaut. Die künstliche Ruine ist aus Holz, die Fassade erinnert an eine mittelalterliche Burg und die Türme sind durch eine Eisen-Brücke verbunden.
Das Kavalierhaus in der Mitte der Insel wurde von 1824 bis 1826 von Schinkel gebaut. Hierzu verwendete er eine Fassade eines spätgotischen Patrizierhauses.
Die Meierei zeigt gotische Stilelemente. Ein Schweizerhaus und ein Palmenhaus ergänzen das Ensemble.
Mehr zur Pfaueninsel.
Potsdam und die Umgebung haben zu jeder Jahreszeit viel zu bieten. Für den Winter empfehle ich einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt!
Bis bald
Nic
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